ana.words, juden ohne gott

gestern war lesezirkel bei isa, "titos brille" von adriana
altaras

ui, da waren am anfang die meinungen grad zackig da, ueber
die schlechte schreibe des buches, die fehlende konstruktion
oder dann doch die witzige art zu schreiben und ueberhaupt,
was sind die erwartungen an ein buch? waren die figuren
oberflaechlich und nicht greifbar? hat frau altaras zu wenig
verweilt oder sich dann zu oft wiederholt? oder waren diese
versatzstuecke genau richtig, wie im leben halt? und
ueberhaupt, der titel? (das war der verlag!)

aber irgendwie war der lesezirkel wie das buch.

das bekanntlich mit dem satz "meistens bin ich unbekuemmert"
beginnt.

und dann raeblet's (siehe auch helvetismus).

und wie man da ja auch denken koennte "na dann ist ja gut",
und ad acta gelegt, was nicht getan wird im buch, so
steigerte sich dann auch der lesezirkel zu wilden
diskussionen ueber das judentum, den holocaust, schuld und
erinnerung, opfer und taeter und empfindlichkeiten,
antisemitismus und philosemitismus, was juden zu juden
macht, religioese frueherziehung und ethikunterricht,
familiaere praegung, sammeln und wegwerfen, den tod und das
(ueber- und weiter-)leben. kann man's nicht mehr hoeren oder
will man mehr wissen, was will man vergessen, wie erinnern?

und: nicht jede ist eine sophie scholl.

uff! danke allen teillnehmerinnen!

jedenfalls: der naexte lesezirkel ist zu ödön von horvaths
"jugend ohne gott"
erhaeltlich bei suhrkamp und so
neger statt juden
noch mehr nazis
und immer wieder gott

jugend ohne gott findet statt
am 26. juni 2011 bei mirjam
wegbeschreibung folgt

und ja, neue lesers und schwaetzers herzlich willkommen!

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